Red Kite roost counting on 5th/6th January 2019 – Please join in!
Seit 2007 werden in Europa am ersten Januar-Wochenende überwinternde Rotmilane an ihren Schlafplätzen erfasst. Koordiniert werden die Zählungen von der Ligue pour la Protection des Oiseaux (LPO) in Frankreich. Die Zählung in diesem Winter findet am 5./6. Januar 2019 statt.
Die traditionellen und wichtigsten Überwinterungsgebiete des Rotmilans liegen in Spanien, Portugal und im Süden Frankreichs. Allerdings versuchen immer mehr Rotmilane, in der Nähe ihres mitteleuropäischen Brutgebiets zu überwintern. Seit dem Winter 2015/16 rufen wir deshalb über ornitho.de dazu auf, auf Rotmilan-Schlafplätze im Winter zu achten und diese zu melden. Neben einem großen Wissenszuwachs gibt es inzwischen für alle Bundesländer Ansprechpersonen, die die Zählungen koordinieren (s.u.). Die Auswertungen der eingegangenen Meldungen sind in den Rückblicken auf die Winter 2015/16, 2016/17 und 2017/18in „Der Falke“ erschienen.
Bei der Zählung im vergangenen Winter gelang die bislang beste Abdeckung. 42 Schlaf- und Sammelplätze von Rotmilanen wurden kontrolliert. Die größten Ansammlungen befanden sich in Thüringen (zwei Schlafplätze mit 110 bzw. 100 Ind.), in Sachsen-Anhalt (118 Ind.), in Sachsen (115 Ind.) und in Baden-Württemberg (81 Ind.). An 9 Orten übernachteten jeweils mehr als 50 Rotmilane. In der Summe wurden 1.148 Individuen an Schlafplätzen gezählt. Insgesamt schätzten wir den bundesweiten Gesamtbestand Anfang Januar 2018 auf ca. 1.400 Individuen.
Allen, die sich an der Koordination, der Suche und der Erfassung der Rotmilan-Schlafplätze in den vergangenen Jahren beteiligt haben, gilt unser herzlicher Dank!
Eine Projektfinanzierung durch den Deutschen Rat für Vogelschutz (DRV)hat uns im Laufe dieses Jahres zusätzlich motiviert, die Erfassung der bei uns überwinternden Rotmilane voranzutreiben und zudem die Integration des Erfassungsprojektes in NaturaListermöglicht. Herzlichen Dank!
Aber um einen Schlafplatz zählen zu können, muss er zunächst gefunden werden. Deshalb: Nutzen Sie die Zeit „zwischen den Jahren“ und zu Beginn des neuen Jahres zur Suche nach Rotmilan-Schlafplätzen. Einige Hinweise hierzu sowie zur Meldung auf ornitho.de bzw. via NaturaList haben wir unten zusammengestellt.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Johanna Karthäuser (bundesweite Koordinatorin) und Fabienne David (LPO, int. Koordinatorin)
Hinweise zur gezielten Suche nach Rotmilan-Sammel- und Schlafplätzen sowie zur Zählung am ersten Januar-Wochenende:
Als Schlafplatz suchen Rotmilane Waldränder, kleine Wäldchen und Feldgehölze oder auch Baumreihen auf. Oft kommen die Milane Jahr für Jahr in ungefähr das gleiche Gebiet. Der genaue Ort des Schlafplatzes kann aber durchaus um mehrere Hundert Meter variieren.
Häufig sammeln sich Rotmilane an sogenannten Vorsammelplätzen, bevor sie, meist erst in der Dämmerung, einzeln oder in Gruppen den endgültigen Schlafplatz aufsuchen. Ein solcher Vorsammelplatz kann ein paar Hundert Meter bis ca. zwei Kilometer vom eigentlichen Schlafplatz entfernt sein. Der Vorsammelplatz kann auch mit dem letztlichen Schlafplatz identisch sein. Wichtig: Notieren Sie immer die Uhrzeit, wenn Sie eine Zählung am Schlaf- oder Vorsammelplatz durchführen.
Bei der Suche nach bislang unbekannten Schlafplätzen geben am späten Nachmittag gerichtet fliegende Rotmilane wichtige Hinweise. Ein etwas erhöhter Beobachtungspunkt ist dabei günstig. Wenn die ungefähre Lage des Schlafplatzes bekannt ist, können Waldränder und Feldgehölze gezielter nach Rotmilanen abgesucht werden.
Die Zählung sollte von etwa 30 Minuten vor bis 40 Minuten nach Sonnenuntergang erfolgen, da die Milane in dieser Zeit am Schlafplatz einfliegen (an bewölkten Tagen etwas früher). Das bedeutet zur internationalen Zählung im Januar ab ca. 16 Uhr vor Ort zu sein.
Die Fluchtdistanz am Schlafplatz ist recht hoch. Halten Sie deshalb einen Abstand von mindestens 250 m zum Schlafplatz ein.
Vor allem bei größeren Schlafplätzen, ist es gut, am Zähltag mit mehreren Personen vor Ort zu sein. Das ist nicht nur kurzweiliger, sondern auch sehr hilfreich, da der Schlafplatz, um bis zu einen Kilometer von Tag zu Tag variieren kann bzw. sich die Rotmilane auf mehrere Schlafgruppen aufteilen können.
Am einfachsten und exaktesten ist es, die einfliegenden Vögel zu zählen.Vor allem, wenn die Rotmilane in Nadelbäumen übernachten, sind sie darin nur schwer oder gar nicht zu entdecken. Die tatsächliche Anzahl wird dann (deutlich) unterschätzt. Insbesondere, wenn Sie mit mehreren Personen zählen, protokollieren Sie den Schlafplatzbestand sowie ein- und abfliegende Vögel minutengenau. Das erleichtert die anschließende Auswertung.
Wenn Sie an der int. Synchronzählung teilnehmen wollen, bitte wenden Sie sich vorab an die für Sie zuständige u.g. Ansprechperson! Melden Sie diesen gerne auch im Vorfeld Schlafplätze.
Bei der Datenmeldung beachten Sie bitte Folgendes:
Bitte melden Sie die Zählergebnisse punktgenau und als Einzelbeobachtung entweder direkt im Feld per Smartphone-App „NaturaList“oder nachträglich über die Homepage von ornitho.de.
Zwischen dem 2. und 9. Januar 2019 steht in der Eingabemaske als zusätzliche Detailinformation „Erfassungsprojekt“ zur Auswahl. Hier wählen Sie bitte „Rotmilan-Schlafplatzzählung 2019“ aus, damit sich Ihre Daten leicht der Synchronzählung zuordnen lassen.
Vergessen Sie nicht, die Uhrzeit anzugeben! Das gilt grundsätzlich für alle Meldungen von Vorsammel- und Schlafplätzen.
Rotmilane an Schlafplätzen sind störungsempfindlich. Bitte schützen Sie deshalb Meldungen von Rotmilan-Schlafplätzen!Dazu bei der Eingabe per App oder über ornitho.de in den Detailinformationen „Geschützte Beobachtung“ auswählen.
Die landesweiten Ansprechpersonen, denen unser herzlicher Dank für die Unterstützung gilt:
la Centrale Ornithologique COL invite à la réunion annuelle des groupes de travail ornithologie de terrain et baguage. Au programme figurent le compte rendu ornithologique et le rapport des programmes de monitoring (Pie-grièche grise et Râle d'eau) de l'année 2018. La réunion se tiendra de 14 à 18h à la Maison de la Nature à Kockelscheuer. Pour plus d'infos: patlor@naturemwelt.lu
posté par Patric Lorgé
vendredi, 2. novembre 2018
avinews
Vögel in Deutschland aktuell: Rückblick auf den Sommer 2018
In unserem Rückblick auf die zurückliegende Jahreszeit blicken wir diesmal auf einen „außergewöhnlich warmen, trockenen und sonnigen“ Sommer 2018 zurück. Die 1,3 Millionen Vogelbeobachtungen, die zwischen Juni und August über ornitho.de gemeldet wurden, liefern die Datengrundlage für Auswertungen zu Schleiereule, Mornellregenpfeifer und Rosenstar sowie einen Überblick über die im Sommer entdeckten Seltenheiten.
Bei einer ganzen Reihe von Arten dürfte sich die über viele Wochen sehr stabile Wetterlage günstig auf die Nachwuchsrate ausgewirkt haben. Bei der Schleiereule offenbar nicht, die regional trotz milder Winter in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang zeigt, der sich in diesem Sommer fortsetzte. Wir haben uns die heimliche Jägerin mal etwas genauer angesehen und dabei die Schleiereulen-Meldungen im Verlauf der letzten Jahre regional betrachtet.
Gegen Ende August zieht es viele Beobachter auf der Suche nach Mornellregenpfeifern in die offene Agrarlandschaft. Wir blicken auf die „Mornell-Saison 2018“ zurück und betrachten dabei neben der reinen Anzahl gemeldeter Individuen vor allem auch den Jungvogelanteil, der Rückschlüsse auf den Bruterfolg erlaubt. Wie erging es dem Mornellregenpfeifer 2018?
Mitte Mai 2018 kündigte sich mit Beobachtungen tausender Individuen westlich der Brutgebiete ein Einflug von Rosenstaren an. Am 23. Mai wurde der erste Altvogel auf Helgoland entdeckt. Wie viele letztlich in Deutschland folgten und wo sich der in ganz Europa bemerkte Einflug konzentrierte, dem widmen wir uns in einem weiteren Abschnitt unseres Beitrag genauer.
Trotz heißer Temperaturen wurden im Sommer 2018 nur wenige südliche Seltenheiten entdeckt. Natürlich war zwischen Juni und August dennoch die eine oder andere Überraschung dabei, die wir uns einmal genauer ansehen. Besonders hervorzuheben sind dabei eine nordamerikanische Präriemöwe in Nordrhein-Westfalen und der bei Anerkennung erste deutsche Nachweis eines Italiensperlings in Mecklenburg-Vorpommern.
Den Beitrag „Vögel in Deutschland aktuell: Sommer 2018: Schleiereulen, Mornells und ein Hauch von Rosa“ in der Zeitschrift „Der Falke“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge mit direktem Bezug zu ornitho.de finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 11/2018 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. über die Birkhahnbalz in der Lüneburger Heide, Eiben als Nahrungsquelle von Drosseln, Praktika als Naturschutzwart im Wattenmeer, eine aktuelle Brut der Steppenweihe in Weißrussland und ein neues Standardwerk der Bestimmungsliteratur können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
posté par Christopher König
samedi, 20. octobre 2018
tipnews
La migration automnale des Grues cendrées (et autres espèces) – quelques conseils!
C’est le temps des grands rassemblements pour les Grues cendrées dans le nord et le nord-est de l’Allemagne : elles vont bientôt commencer leur migration vers les zones d’hivernage. Les nombreux observateurs dans l’Ouest de l’Allemagne et au Luxembourg vont pouvoir savourer cette merveilleuse migration et bien sûr encoder leurs observations sur www.ornitho.de/lu. Pour que ces données puissent être évaluées, nous vous donnons quelques conseils lors de l’encodage :
Encodez chaque groupe séparément
Pensez à ajouter l’heure de l‘observation : ceci est particulièrement important pour les données de migration. Vous pouvez le faire en tapant l’heure directement derrière la date p.ex. 29.10.2014 09:18.
Si vous avez la chance de pouvoir suivre la migration lors d’une „grosse journée“ d’un seul point d’observation, indiquez le nombre total d’oiseaux et sous le nombre de groupes ainsi que la période de temps et toutes autres informations nécessaires pour une évaluation ultérieure, p.ex. champ de vision sous « Commentaires ».
Indiquez toujours la direction de vol des oiseaux en migration. Vous trouverez cette indication sous « Clarification de l'observation » en non-pas sous « Commentaires ». Dans l’application NaturaList, il est indispensable d’ajouter ces informations en-ligne après avoir relayées vos observations !
Indiquez les groupes de Grues en halte migratoire avec le lieu exacte et indiquez sous « Clarification de l'observation » « au repos > ou < recherche de nourriture » et indiquez le biotope.
En ce qui concerne l’âge des Grues, adultes et jeunes se laissent facilement identifier : si vous avez assez de temps pour identifier l’âge des oiseaux pour un groupe en halte, indiquez ces précisions dans les champs y destiné (et non-pas sous « Commentaires »). Si vous n’auriez que compté une partie du groupe, veuillez l’indiquer séparément.
Dans le cas où vous auriez compté les oiseaux au dortoir, indiquez l’heure et sous « Clarification de l'observation » « lieu de repos / rassemblement ».
Toutes ces indications concernant des Grues en halte s’imposent également pour des Oies ou Cygnes et également pour d’autres espèces en halte dans des champs (Vanneux, Pluviers,…).
Coopération avec AG Kranichschutz Deutschland
Le groupe de travail Grues en Allemagne et le DDA coopèrent intensément et toutes les observations de migration, de halte et concernant la nidification de Grues encodés sur ornitho.de/lu sont mis à disposition à l’AG Kranichschutz pour entre autre compiler le rapport annuel « Grues en Allemagne ». Il est dès lors inutile d’encoder vos observations sur www.kranich.de
Nous vous remercions pour votre collaboration et nous vous souhaitons de belles observations de migration.
Das Titelbild der sechsten Ausgabe der Reihe „Seltene Vögel in Deutschland“ ziert ein prächtiger Rallenreiher. Kern des 68 Seiten umfassenden Heftes bildet wie gewohnt der Seltenheitenbericht der DAK über die Nachweise seltener Vogelarten in Deutschland im Jahr 2016. Zu den Highlights gehören die ersten Nachweise von Maskenwürger, Singammer und Bergbraunelle. Zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren wurden Pazifikpieper und Grauortolan wieder in Deutschland beobachtet. Weitere bemerkenswerte Nachweise aus 2016 sind Deutschlands dritte Rüppellseeschwalbe, die dritten und vierten Beobachtungen eines Östlichen Hausrotschwanzes sowie die vierten Nachweise von Elfenbeinmöwe, Wacholderlaubsänger, Balkansteinschmätzer und Wüstengimpel. Diese und mehrere hundert weitere Nachweise werden detailliert und mit zahlreichen Fotos und ergänzenden Grafiken und Karten präsentiert.
Kiefernkreuzschnäbel sind nur sehr selten in Deutschland zu beobachten. Ab Anfang Oktober 2013 kam es jedoch zu einem massiven Einflug von Kiefernkreuzschnäbeln nach Mitteleuropa. Auch in Deutschland gelangen dabei eine ganze Reihe teils sehr gut dokumentierter Sichtungen bis hin zu Brutnachweisen. Thomas Sacher und Arne Torkler betrachten das Auftreten des Kiefernkreuzschnabels in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Einflugs 2013/14 und vergleichen die Situation mit anderen Ländern Mittel- und Westeuropas.
Anfang April 2016 hielt sich eine männliche Singammer auf Amrum auf. Es handelte sich dabei um den ersten Nachweis dieser nordamerikanischen Singvogelart für Deutschland. Martin Gottschling und Markus Risch ordnen den Nachweis in das Auftreten in anderen Ländern Europas ein und diskutieren am Beispiel der Singammer die Möglichkeiten des Auftretens nearktischer Singvögel in Mitteleuropa.
Seit mehr als 20 Jahren werden in Europa regelmäßig Silberreiher dokumentiert, die mit einheitlich matt bis leuchtend rötlichen Beinen und Füßen und tiefschwarzen Schnäbeln untypisch gefärbt sind und somit Ähnlichkeit mit Prachtkleid-Vögeln der östlichen Unterart modesta zeigen. Diesen Silberreihern vom „modesta-Typ“ widmet sich ein weiterer Beitrag in „Seltene Vögel in Deutschland 2016“. Christopher König, Daniel Kratzer und Colin Pielsticker analysieren das zeitliche und räumliche Auftreten in Deutschland, beschreiben die Herkunft dieser Vögel anhand aktueller Ringfunde und diskutieren mögliche Ursachen der untypischen Färbung.
Die ansprechend gestaltete und reich bebilderte sechste Ausgabe von „Seltene Vögel in Deutschland“ kann zum Preis von 9,80 € zzgl. Versandkosten bestellt werden bei:
DDA-Schriftenversand An den Speichern 6
48157 Münster Tel: 0251 / 2101400 E-Mail: schriftenversand@dda-web.de Internet: www.dda-web.de/publikationen
Die Reihe ist auch im Abonnement erhältlich. Eine Ausgabe kostet dann 7,50 € zzgl. Versandkosten. Sollten Sie die ersten fünf Ausgaben noch nicht kennen, können Sie diese jetzt zum reduzierten Preis von nur jeweils 5,00 € zzgl. Versandkosten oder im Paket für 20,00 € zzgl. Versandkosten erwerben.
posté par Christopher König
mercredi, 1. août 2018
technews
Fréquemment ou rarement ? Régionalisation des classifications de fréquences
Ein seit dem Start von ornitho.de oft geäußerter Wunsch ließ sich nun dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung des Vereins Thüringer Ornithologen in die Tat umsetzen: Die Regionalisierung der Häufigkeitseinteilung. Von nun an wird es nicht mehr vorkommen, dass ein Berglaubsänger in Norddeutschland als „häufig“ in den übrigen Meldungen untergeht, oder die Beobachtung einer Trauerente in Bayern in derselben Häufigkeitskategorie eingeordnet ist wie die einer Reiherente.
Vögel orientieren sich bekanntlich nicht an politischen Grenzen. Die Regionalisierung erfolgt deshalb auf Basis der Naturräumlichen Großlandschaften. Das passt bei vielen Arten erstaunlich gut. Die Einteilung in „sehr selten“ bis „sehr häufig“ ist dennoch nicht trivial und erfolgte anhand von Brutbeständen, Rastbestandsschätzungen sowie der Zahl der Meldungen in ornitho.de im Jahresverlauf. Dank der Unterstützung zahlreicher Regionalkoordinatorinnen und Regionalkoordinatoren ist es schließlich gelungen, die Häufigkeitseinteilungen nun deutlich differenzierter abzubilden als bislang. Insbesondere selten beobachtete Arten werden nun deutlicher aus der Masse der Meldungen herausgehoben. Die Kategorie „sehr selten“ bleibt bundesweiten Raritäten vorbehalten, die Kategorie „nicht nachgewiesen“ bezieht sich ebenfalls immer auf ganz Deutschland.
Wir hoffen, dass die regionalisierte Häufigkeitseinteilung die Attraktivität von ornitho.de noch weiter steigern wird.
Alpine Swifts 2018 - help us recording the number of breeding pairs!
Mitte der 1950er siedelte sich der große weißbäuchige Segler spontan in Freiburg im Breisgau an und gründete eine neue weltweit nördlichste Kolonie - damals eine kleine ornithologische Sensation. Lange blieb die "Schwarzwaldhauptstadt" der einzige Brutort in Deutschland; erst ab Ende der 1980er kam es durch erneuten Zuzug aus der Schweiz und das Wachstum und die Produktivität der Freiburger Kolonie zu weiteren Ansiedlungen. Abgesehen von Lindau am Bodensee, seit 2004 erster Brutort in Bayern, und Sonthofen im Allgäu, ist die Verbreitung des Alpenseglers bisher auf Baden-Württemberg beschränkt. Im "Ländle" sind mittlerweile etliche Kolonien etabliert, teils stabil und wachsend, teils aber noch jung, klein und fragil: Waldshut, Lörrach, Tuttlingen, Sigmaringen, Gundelfingen, Teningen, Emmendingen, Ettenheim, Lahr, Offenburg, Achern, Sasbach, Bühl, Bad Säckingen und sogar Stuttgart. Aktuell ist ganz Baden-Württemberg, das Allgäu und der Bodenseeraum im Fokus.
Für die Saison 2018 bitten wir erneut alle Melderinnen und Melder um Hilfe bei der Erfassung. Dabei kommt es besonders darauf an, wo genau die "Weißbäuche" zuhause sind, also exakte Verortung auf der Karte. Bitte benennen Sie die besiedelten Gebäude: Kirche, Schule, Krankenhaus, Behördensitz usw., bei Wohngebäuden Straße und Hausnummer. Bitte geben Sie einen C-Brutzeitcode ein und nutzen Sie bei der Eingabe das Koloniebrüter-Tool!
Die meisten Alpenseglernester sind nicht einsehbar, aber ein Bruterfolg ist trotzdem oft einfach festzustellen: akustisch! Während der achtwöchigen Nestlingszeit betteln die Jungen bei jeder Landung eines Altvogels; anfangs ein leises Zischen, bei Heranwachsen wird daraus ein lautes Fauchen, das selbst bei Straßenlärm und aus Distanz von 20 Metern gut hörbar ist. Mit etwas Übung erkennt man rasch, ob ein- oder mehrstimmig gebettelt wird. Der Juli ist entscheidend, aber auch im August und eventuell sogar noch im September können erfolgreiche Bruten kartiert werden.
Wir freuen uns auf Ihre Meldungen und danken Ihnen für Ihre Unterstützung.
Jan Daniels-Trautner, Matthias Schmidt und das Team von ornitho.de
Foto: Lukas Thiess
posté par Johannes Wahl
mercredi, 30. mai 2018
avinews
Attention: Afflux d'Étourneau roselin!
Rosenstare sind gesellige und teilweise nomadisch lebende Brutvögel der Steppen und Halbwüsten Mittelasiens und Südosteuropas. Westwärts gerichtete Vorstöße gehen meist mit der Massenvermehrung von Heuschrecken einher. In Deutschland sind Rosenstare sehr seltene Gäste mit wenigen Nachweisen pro Jahr, die meist eher unscheinbar blass gefärbte Jungvögel betreffen. Aktuell stehen jedoch die Chancen auf die Beobachtung eines attraktiven Altvogels so gut wie lange nicht!
Derzeit zeichnet sich ein starker Einflug von Rosenstaren ab. In den vergangenen zwei Wochen wurden ungewöhnlich viele adulte Rosenstare weit westlich ihres regelmäßigen Brutgebietes festgestellt. Hunderte werden derzeit aus Italien gemeldet, zahlreiche Beobachtungen gibt es täglich auch aus Österreich und der Schweiz. Weiter nördlich haben es bereits einige nach Dänemark, Schweden und Norwegen geschafft, im Westen sind sie bis nach England, Belgien und Südfrankreich vorgedrungen.
Auch in Deutschland wurden in der letzten Woche bereits einige Rosenstare entdeckt. Im Norden mehrere auf Helgoland und zwei bis drei auf Norderney, im Süden einer in Baden-Württemberg und drei in Bayern. Es ist davon auszugehen, dass sich derzeit weitere Rosenstare noch unentdeckt in Deutschland aufhalten und weitere folgen werden.
Starenschwärme sollte man in diesen Tagen genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem beim Einflug an bekannten Schlafplätzen (natürlich ohne die Vögel zu stören) können hell herausleuchtende Rosenstare gut entdeckt werden. Und auch in Obst- und Weinbaugebieten könnten sich Rosenstare einfinden. Gern werden Kirschen, Maulbeerbäume und Kulturen reifender kleinbeeriger Trauben geplündert.
Wenn Sie einen Rosenstar entdeckt haben, fertigen Sie möglichst Belegfotos an und melden Sie die Beobachtung zeitnah bei ornitho.de, um einen laufenden Überblick über die Entwicklung des Einflugs zu ermöglichen. Bitte denken Sie im Nachgang außerdem an eine Dokumentation Ihrer seltenen Entdeckung bei der Deutschen Avifaunistischen Kommission.
Viel Erfolg bei der Suche nach den rosa-schwarzen Staren wünscht
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
PS: Ein Rosenstar in Luxemburg wäre sogar Erstnachweis für das Großherzogtum!
In drei Wochen ist es wieder soweit: am 5. Mai steigt das bundesweite Birdrace, zum mittlerweile 15. Mal. Im vergangenen Jahr waren es erstmals über 300 Teams mit über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die 311 Arten beobachteten.
Bei den Regeln bleibt alles beim Alten, mit einer kleinen Erweiterung: Nach dem sie im vergangenen Jahr als Gäste dabei waren, sind Teams aus Luxemburg nun offiziell dabei. Es freut uns sehr, dass die Birdrace-Begeisterung auch das Großherzogtum erfasst hat. Wer noch nie bei einem Birdrace dabei war, findet am Ende der Nachricht weitere Informationen hierzu.
Spendenrennen für ornitho.de und ornitho.lu!
Schon seit dem ersten bundesweiten Birdrace sind die Teams dazu aufgerufen (es ist aber keine Teilnahmevoraussetzung!), Spenden für ein jährlich festgelegtes Projekt zu sammeln. Nachdem für sechs Jahre der bundesweite Brutvogelatlas ADEBAR unterstützt wurde (der in keinem Bücherregal fehlen sollte; zur Leseprobe), fließen die Spenden seit 2010 in den Unterhalt, die Betreuung sowie die Weiterentwicklung von ornitho.de (und somit auch ornitho.lu, denn beide Portale sind technisch eng verbandelt). Das gemeinsame Internetportal, bei dem mittlerweile über 23.000 Personen angemeldet sind, die fast 32 Mio. Beobachtungen gemeldet haben, ist auch dieses Jahr wieder das Spendenprojekt. Wir hoffen, dass es gerade für begeisterte Nutzer von ornitho.de und ornitho.lu ein zusätzlicher Ansporn ist, über die Teilnahme am Birdrace selbst zum Unterhalt und zur Betreuung des Gemeinschaftsprojekts beitragen zu können. Alle Unterstützer der letzten Jahre sind, so sie nicht anonym bleiben wollten, unter „Unterstützung“ auf ornitho.de undornitho.lu genannt.
Welche Art ziert in diesem Jahr die Urkunde?
Seit 2007 wird die Urkunde, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Erinnerung erhalten, von einer Künstlerin oder einem Künstler gestaltet. Für die 15. Auflage konnten wir Harro Maassbegeistern, der nicht zuletzt dank seiner teils surrealistisch angehauchten Gemälde vielen von uns vermutlich schon ein Schmunzeln entlockt hat. So vielleicht auch mit dem Bild „Was blubbert das?“, das einen Papageitaucher zeigt. Es ziert somit zum zweiten Mal ein Seevogel die Birdrace-Urkunde. Harro Maass spendet einen handsignierten und nummerierten Sonderdruck des 2017 entstandenen Werks, der unter allen verlost wird, deren Team mindestens 100 Euro für ornitho.de und ornitho.lu eingeworben hat. Einen Überblick über die Künstlerinnen und Künstler, die in den vergangenen zwölf Jahren die Urkunde gestaltet haben, findet sich unter dem Menüpunkt „Birdrace-Künstler“.
Lostrommel ist schon gut gefüllt
Dank großzügiger Spenden von Carl Zeiss Sports Optics, des AULA-Verlags, Christ Media Natur, GEO, König Photobags, Oertl, Orniwelt.de, Lucky Looker, Schwegler, der GNOR, der DO-G, VÖGEL, des Verlags Bastei Lübbe, des rowohlt-Verlags und Butterfly Track ist die Lostrommel in diesem Jahr schon jetzt gut gefüllt. Wir können somit unter allen BirdracerInnen, besonders jenen, die sich beim Einwerben von Spenden engagieren und autofrei unterwegs sind, wieder viele attraktive Preise verlosen.
Zuguterletzt noch ein Hinweis an alle, die noch überlegen, erstmals oder nach vielen Jahren wieder an einem Birdrace teilzunehmen: Macht’s einfach! Denn das Wetter wird sicherlich wieder herrlich. Und wenn nicht? Das Ergebnis ist dasselbe: der Tag wird unvergesslich – so oder so. Also: Anmelden und los geht’s!
Worum geht es bei einem Birdrace?
Für alle, die noch nicht dabei waren: Entgegen der direkten Übersetzung „Vogelrennen“ lassen wir bei einem Birdrace nicht die Vögel rennen, sondern die Beobachterinnen und Beobachter versuchen in Teams von 2 bis 5 Personen innerhalb von 24 Std. so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Das Beobachtungsgebiet kann frei gewählt werden, klare Grenzen sind jedoch v.a. bei mehreren Teams im gleichen Raum wichtig. Hierbei haben sich (Land)Kreise als Einheiten vielfach bewährt. Wer am Ende die meisten Arten entdeckt hat, hat gewonnen. Einen Preis gibt es dafür jedoch nicht, die zahlreichen Sachpreise werden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost. Schon deshalb betrügt man letztendlich nur sich selbst, wenn man schummelt. Es ist also Ehrensache, dass man sich sportlich fair verhält. Und dass der Schutz der Natur und insbesondere der Vogelwelt dabei an erster Stelle steht, ist selbstverständlich und oberstes Gebot (weitere Regeln s.u.).
Bewick's Swans 2017 with very low breeding success
Einen Anteil von 4,2 % Jungvögeln ergab die bundesweite Erfassung des Jungvogelanteils beim Zwergschwan um den 9./10. Dezember 2017. Das ist der mit Abstand geringste Jungvogelanteil, der seit 2011 ermittelt wurde. Bislang lag der Anteil zwischen 10,0 % (2015) und 17,4 % (2012).Seit 2011 beteiligt sich der DDA aufgrund des steigenden Rastbestandes im Frühwinter an der systematischen Erfassung des jährlichen Bruterfolgs der in Nordwesteuropa überwinternden Zwergschwäne.
5.498 Individuen wurden Anfang Dezember in Deutschland nach Alter differenziert. Das ist die größte Stichprobe, die wir bislang beitragen können. Dank des gut etablierten Netzwerks ehrenamtlicher Zählerinnen und Zähler dürfte ein sehr großer Teil des anwesenden Rastbestandes erfasst worden sein. Wir schätzen den Rastbestand für Anfang Dezember 2017 auf mindestens 5.600 Individuen.
Im Rahmen der jeweils Anfang Dezember durchgeführten Zählung wurde 2016 der Bestand auf rund 3.500 geschätzt, 2015 wurden über 4.800 nach Alter differenziert, 2014 waren es rund 3.600. Dass ein so hoher Rastbestand wie Anfang Dezember 2017 kein Einzelfall ist, verdeutlichen die mindestens 5.300 Zwergschwäne, die im Dezember 2013 anwesend waren. Insgesamt hat der Rastbestand im Frühwinter in Deutschland – im Gegensatz zum Gesamtbestand in Nordwesteuropa – seit Anfang der 2000er-Jahre um ein Vielfaches zugenommen. Zuvor hielten sich so früh im Winter nur ausnahmsweise über 1.000 Zwergschwäne bei uns auf; das Gros zog direkt in die Niederlande, nach England und Irland. Erst im Laufe des Winters stiegen die Rastzahlen bei uns allmählich an und erreichten im Februar/März ihr Maximum. Letzteres gilt nach wie vor. Damit kommt Deutschland nun nicht nur im Frühjahr eine besondere Bedeutung zu, sondern während des gesamten Winters. Der Gesamtbestand in Nordwesteuropa überwinternder Zwergschwäne wurde zuletzt mit 18.000 Ind. angegeben.
Anfang Dezember 2017 konnte für 115 Familien die Anzahl an Jungvögeln ermittelt werden. Die meisten erfolgreichen Altvögel hatten einen oder zwei Jungvögel „im Schlepptau“. Familien mit vier oder fünf Jungen wurden – im Gegensatz zu den Vorwintern – am Zählwochenende nicht beobachtet. Die durchschnittliche Jungenanzahl je Familie lag bei 1,6 Jungvögeln (2016: 2,2 Juv./Fam.).
Der Jungvogelanteil bei uns lag in den letzten Jahren durchweg höher als auf Populationsebene. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die in Nordwesteuropa überwinternden Zwergschwäne 2017 praktisch keinen Bruterfolg hatten. Darauf deuten auch die noch vorläufigen Zahlen aus den Niederlanden. Auch von anderen Arten, die im äußersten Norden Eurasiens brüten, wird berichtet, dass der Bruterfolg sehr gering war, etwa bei der Dunkelbäuchigen Ringelgans.
Danke!
Allen an der Erfassung Beteiligten danken wir aufs Herzlichste, insbesondere Axel Degen für die Koordination in Niedersachsen und die schnelle, bundesweite Auswertung der Daten sowie Hans-Joachim Augst für die Koordination in Schleswig-Holstein!