10. Birdrace am 4. Mai 2013: Jetzt noch schnell anmelden!
In wenigen Tagen ist es soweit: Am kommenden Samstag, den 4. Mai, wird bereits zum 10. Mal das bundesweite Birdrace ausgetragen. Der aktuelle Anmeldestand lässt darauf hoffen, dass in diesem Jahr der Teilnehmerrekord ein weiteres Mal gebrochen werden kann. 520 Personen in 142 Teams aus fast allen Bundesländern sind bereits angemeldet und fiebern dem Start entgegen. Bei weitgehend positiven Wettervorhersagen wird es sicher wieder ein spannender und ereignisreicher Tag in der Natur!
An keinem Tag im Jahr wird die Vielfalt in der Vogelwelt hierzulande genauer beobachtet: 292 Vogelarten waren es im vergangenen Jahr, beachtliche 163 davon entdeckte auch das Siegerteam aus dem „Cuxland“ in Niedersachsen. Nicht weniger als 93 Teams gelang es, die „magische 100-Artengrenze“ zu knacken. Wie wird es in diesem Jahr laufen? Wird es dem Cuxland-Team gelingen, ihren eigenen Rekord aus dem Jahr 2009 mit 174 Arten zu übertreffen? Oder wird wie zuletzt 2010 ein anderes Team an den Niedersachsen vorbeiziehen und den Birdrace-Titel 2013 ergattern?
Auch im Wettbewerb um den „Birdrace-Spendenkönig“ wird es spannend. Wie in den letzten drei Jahren „rennen“ die Teams wieder für den Unterhalt und die Weiterentwicklung von ornitho.de, das seit seinem Start im Oktober 2011 die Vogelbeobachter begeistert und seither faszinierende Einblicke in das vogelkundliche Geschehen hierzulande bietet. Die große Frage lautet auch in diesem Jahr wieder: Wird es der Konkurrenz beim Jubiläums-Birdrace erstmals gelingen, die BO-BACHTER aus Bochum, hinter sich zu lassen?
Dank der Großzügigkeit von Carl Zeiss Sports Optics, AULA-Verlag, Christ Media Natur, Berlebach Stativtechnik, LowePro, König Photobags, Dr.-Walther-Thiede-Stiftung, Orniwelt.de, LBV, Schwegler, OAG Helgoland, Haupt-Verlag, KooKoo, Edition AMPLE, KNNV-Verlag und Vivara ist auch die Lostrommel wieder gut gefüllt, so dass wir den Teilnehmern, besonders jenen, die sich beim Einwerben von Spenden engagieren, wieder viele attraktive Preise verlosen können.
Die Urkunde, die allen Teilnehmer/innen nach dem Rennen zugeht, ziert in diesem Jahr ein Wanderfalke, der von Bernd Pöppelmann eigens für das Birdrace gezeichnet und gespendet wurde. Das Original wird ebenfalls verlost.
Wir wünschen allen eine gute Vorbereitung, eine erfolgreiche Werbung für mehr Konkurrenz im eigenen Kreis, viel Erfolg bei der Spendersuche und uns allen gutes Beobachtungswetter am kommenden Samstag!
Christopher König und Johannes Wahl
für das Birdrace-Team des DDA
Foto: Team "Die Reihergänse" aus Schleswig-Holstein vom Birdrace 2012.
eingestellt von Christopher König
Montag, 29. April 2013
avinews
Alpensegler in Deutschland (und wie Sie die Erfassung des Brutbestandes unterstützen können)
Etwa vier Wochen vor den Mauerseglern kehren die Alpensegler nach Deutschland zurück. In diesem Jahr wurde der erste bereits am 17. März im NSG Altrhein Wyhlen nahe Lörrach beobachtet. Die eleganten Flieger brüten von der Iberischen Halbinsel und Nordwestafrika im Mittelmeerraum und in Südeuropa ostwärts über Vorderasien bis zum Himalaya und auf dem Indischen Subkontinent sowie in Afrika südlich der Sahara und auf Madagaskar. In Deutschland brüten die „Weißbäuche“ seit 1955; es handelt sich dabei um die weltweit nördlichsten Ansiedlungen. Seither hat ihr Bestand auf etwa 280 Brutpaare im Jahr 2009 zugenommen. Inzwischen dürfte der Bestand deutlich darüber liegen. Freiburg, wo 1955 die Ansiedlung durch Vögel aus Solothurn in der Schweiz erfolgte, blieb für über 30 Jahre der einzige Brutort. Mit mind. 153 erfolgreichen Paaren 2012 ist die Stadt im Breisgau auch nach wie vor die „Hauptstadt der Alpensegler“. Nach der Besiedlung von Waldshut am Hochrhein Ende der 1980er Jahre breiteten sich die Alpensegler am Oberrhein langsam nach Norden aus und besiedelten zuerst 1998 Emmendingen und dann 2001 Achern, ca. 70 km nördlich Freiburgs gelegen. Im selben Jahr wurde Lörrach besiedelt, ebenso Tuttlingen an der oberen Donau, und mit der Ansiedlung in Lindau am Bodensee gab es 2004 die ersten Bruten in Bayern. Die bislang nördlichste Brutansiedlung erfolgte 2011 in Stuttgart.
Um die weitere Ausbreitung und die Entwicklung des Brutbestandes möglichst gut dokumentieren zu können, bitten wir alle Melderinnen und Melder insbesondere Beobachtungen, die Hinweise auf Brut- oder Schlafplätze geben können, genau zu verorten und mit den entsprechenden Angaben zu versehen. Matthias Schmidt, der die Freiburger Kolonie seit 1990 betreut, sichtet als Artexperte alle Meldungen und wird versuchen, so den bundesweiten Brutbestand zu ermitteln. Wenn Sie weitergehendes Interesse an einer Mitarbeit bei den Alpensegler-Erfassungen haben, können Sie ihn gerne direkt kontaktieren.
Für Ihre Unterstützung dankt im Namen von Matthias Schmidt
das Team von ornitho.de und ornitho.lu
Foto: Alpensegler. Martin Grimm.
eingestellt von Christopher König
Freitag, 26. April 2013
tipnews
Deutsche Avifaunistische Kommission bittet um Seltenheitsmeldungen 2011/12
Die Deutsche Avifaunistische Kommission (DAK) veröffentlichte Ende 2012 die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift „Seltene Vögel in Deutschland“, u.a. mit dem Seltenheitenbericht für das Jahr 2010. Um nach dem Vorbild der Seltenheitenkommissionen in Großbritannien und den Niederlanden ein regelmäßiges Erscheinen des Seltenheitenberichts künftig schon im Folgejahr zu ermöglichen, soll die kommende Ausgabe „Seltene Vögel in Deutschland“ einen Doppeljahrgang mit dem Seltenheitenbericht 2011/12 behandeln. Nach unserem Aufruf im September 2012, uns dokumentationspflichtige Beobachtungen des Jahres 2011 zu melden, sind mittlerweile sehr viele Dokumentationen eingegangen. Vielen Dank für die Unterstützung!
Auch aus dem Jahr 2012 sind bereits viele seltene Vögel gemeldet worden, eine ganze Reihe fehlt jedoch noch. Falls also noch undokumentierte Beobachtungen seltener Vogelarten von 2012 in Ihren Notizbüchern oder bei ornitho schlummern, möchten wir Sie bitten, die Dokumentationen bis zum 31. Mai 2013 an die DAK zu senden. Zur Frage, welche Arten wo zu dokumentieren sind und wer einen Meldebogen ausfüllen sollte, siehe unten.
Zur Dokumentation bundesweit dokumentationspflichtiger Arten nutzen Sie bitte den vorgefertigten Meldebogen. Bitte senden Sie den ausgefüllten Bogen direkt an die DAK! Wir leiten alle Dokumentationen auch umgehend an die Landeskommission des betreffenden Bundeslandes weiter.
Viele Dokumentationen erreichen uns mittlerweile sehr zeitnah, oft schon wenige Tage nach der Beobachtung. Dafür danken wir allen Beobachterinnen und Beobachtern ganz herzlich!
Das Team der Deutschen Avifaunistischen Kommission
Die durch den Umzug der DDA-Geschäftsstelle leicht geänderte Meldeadresse der DAK lautet:
Deutsche Avifaunistische Kommission
c/o Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e.V.
An den Speichern 6
48157 Münster
Welche Arten sind dokumentationspflichtig und wer sollte eine Dokumentation einreichen?
Je nach Seltenheit und Fundort der beobachteten Art gibt es unterschiedlich zuständige Kommissionen. Extreme Seltenheiten werden von der Deutschen Avifaunistischen Kommission (DAK) bearbeitet, während es für seltene bis sehr seltene Arten jeweils regionale Kommissionen in den einzelnen Bundesländern gibt. Beobachtungen in Luxemburg sind der Luxemburger Homologationskommission zu melden.
Durch ein Ausrufezeichen wird in ornitho nach der Meldung einer seltenen Vogelart angezeigt, dass es sich um eine dokumentationspflichtige Art handelt. Dies bedeutet, dass der Melder um eine genauere Beschreibung zu seiner Beobachtung gebeten wird. Welche Kommission für Ihre Beobachtung zuständig ist, zeigt in ornitho die Farbe der Symbole an:
DAK: Erkenntlich an gelbem !-Symbol
Landeskommissionen: Weißes !-Symbol.
LHK: Blaues !-Symbol
Durch einen Klick auf das Symbol gelangen Sie direkt auf die Internetseiten der zuständigen Kommission und können dort einen vorgefertigten Meldebogen herunterladen und nach dem Ausfüllen an die angegebene Adresse schicken. Erst nach Beurteilung einer Kommission wird eine Seltenheitsbeobachtung zitierfähig und steht für wissenschaftliche Auswertungen zur Verfügung.
Gewöhnlich sollte der Entdecker eines seltenen Vogels eine genaue Beschreibung anfertigen und bei der zuständigen Kommission einreichen. Da dies jedoch nicht immer gewährleistet ist, freuen sich die Kommissionen auch über ggf. zusätzliche Dokumentationen weiterer Beobachter. Oft wird dadurch der Anwesenheitszeitraum erweitert oder es können weitere Details z.B. zum Alter des Vogels ergänzt werden. Ob die Beobachtung einer bundesweit dokumentationspflichtigen Art bereits gemeldet wurde, können Sie laufend auf den Internetseiten der DAK unter „Aktuelle Meldungen“ überprüfen.
eingestellt von Christopher König
Montag, 22. April 2013
avinews
Vögel in Deutschland aktuell: Märzwinter 2013
Kurz nach dem meteorologischen Frühlingsanfang ließen milde Temperaturen den Winter schon fast in Vergessenheit geraten. Zehntausende Kraniche, Gänse, Kiebitze, Goldregenpfeifer, Lerchen und Drosseln machten sich auf Richtung Brutgebiete. Am 9. März kam es dann jedoch zu einem Wintereinbruch, der weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands bis Anfang April eine geschlossene Schneedecke und einen anhaltend eisigen Ostwind brachte. Es kam zu einem bemerkenswerten Zugstau und Umkehrzug bei vielen Arten. In einem Beitrag in Der Falke, den wir Ihnen bereits vor Erscheinen der gedruckten Ausgabe präsentieren können, betrachten wir diese außergewöhnliche Situation etwas näher. Diesen Rückblick schon wenige Tage später verdanken wir den Melderinnen und Meldern, die von März bis Anfang April über eine halbe Million Beobachtungen in ornitho übermittelten.
Den Beitrag „Vögel in Deutschland aktuell: Märzwinter 2013: bemerkenswerter Zugstau und Vögel in Not“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge aus der Rubrik „Vögel in Deutschland aktuell“ finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 05/2013 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. über Vogelbeobachtung in den Alpen, Zitronenzeisige im Werdenfelser Land und die größte Zugvogelfanganlage der Welt, können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen. Ab Anfang Mai finden Sie es auch im gutsortierten Zeitschriftenhandel.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!
Foto: Kraniche. Andreas Heiland.
eingestellt von Christopher König
Sonntag, 14. April 2013
tipnews
Bundesweite Erfassung der Bekassine - Vogel des Jahres 2013
Seit Jahrzehnten nimmt der Bestand der Bekassine bundesweit stark ab. Wie steht es heute – vier Jahre nach den Kartierungen zum Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) – um die verbliebenen Vorkommen? Wo brütet die Art noch und wie haben sich die Bestände in den vergangenen Jahren entwickelt? Mit Ihrer Hilfe wollen wir versuchen, diese Fragen zu beantworten. Die Wahl zum „Vogel des Jahres“ bietet dafür ideale Voraussetzungen.
Die Kartierung ist relativ einfach: Innerhalb eines TK25-Quadranten werden die geeigneten Lebensräume an drei Terminen zwischen dem 15. April und 31. Mai auf mögliche Vorkommen hin untersucht. Bekassinen sind gut zu erfassen, da der auffällige meckernde Balzflug („Himmelsziege“) an windstillen Tagen weithin sicht- und hörbar ist.
Unter der Rubrik „Mitmachen !“ auf den Internetseiten des DDA können Sie sehen, ob in Ihrer Umgebung brütende Bekassinen zu erwarten sind und wo wir auf Ihre Mitarbeit hoffen. Gern helfen wir Ihnen auch bei der Auswahl eines geeigneten Gebietes, versorgen Sie mit Kartenmaterial und stehen Ihnen bei allen Fragen rund um die Kartierung zur Seite.
Ausführliche Informationen zur Bekassinenkartierung finden Sie hier auf der Internetseite des DDA.
Bekassinen auch außerhalb der Brutzeit melden!
Bekassinen sind ganzjährig bei uns anzutreffen. Die höchsten Bestände werden während der Zugzeiten erreicht, wenn die Brutvögel Nord- und Osteuropas auf dem Weg in oder von ihren west- und südeuropäischen Überwinterungsgebieten bei uns rasten. Wir möchten Sie deshalb bitten, jeden Bekassinen-Nachweis auch außerhalb der Brutzeit auf ornitho zu melden!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Christoph Grüneberg im Namen aller landesweiten Koordinatoren
Foto: O. Jürgens
eingestellt von Johannes Wahl
Donnerstag, 11. April 2013
avinews
Erste Sichtbeobachtung von Schelladler Tõnn in Deutschland!
Bereits neunmal flog Tõnn unentdeckt über Deutschland hinweg, nun wurde der derzeit wohl bekannteste Vogel erstmals hierzulande beobachtet und sogar fotografiert: Am 5. April querte er bei Waldshut-Tiengen die schweizerisch-deutsche Grenze und verbrachte die folgende Nacht bei Tuttlingen an der Donau. Von dort ging es am nächsten Tag auf einer nordgerichteten Route bis nach Reutlingen und anschließend rund 200 Kilometer nach Nordosten bis Erlangen. Quer durch Oberfranken führte sein Weg dann am 8. April Richtung Vogtland. Im bayerischen Landkreis Hof wurde Carsten Rohde um die Mittagszeit auf einen großen Adler aufmerksam, der in größerer Entfernung in nordöstlicher Richtung zog. Als langjähriger Schreiadler-Betreuer in Mecklenburg-Vorpommern ist er mit Schelladlern sehr gut vertraut. Durchs Spektiv konnte er einen Sender auf dem Rücken des Adlers entdecken, sodass schnell der Gedanke aufkam, dass es sich um Tõnn handeln muss, zumal dieser genau auf dieser Route zog. Ebenso hielt sich kein anderer besenderter Schelladler zu dieser Zeit in diesem Raum auf.
Nach einer Übernachtung im Vogtland ging die Reise weiter durch Sachsen bis nach Bautzen. Am 10. April, fünf Tage nach seiner „Einreise“, überquerte er die Grenze nach Polen. Im letzten Jahr zog er über das Baltikum bis nach Skandinavien, wo er die Sommermonate in Schweden und Norwegen verbrachte. Wohin für ihn in diesem Jahr die Reise geht, lässt sich wie immer aktuell verfolgen unter birdmap.5dvision.ee
Foto: Am 8. April gelang Carsten Rohde um 13:16 Uhr in Bayern dieses Foto von Tõnn, auf dem sogar die Senderantenne zu erkennen ist.
eingestellt von Christopher König
Mittwoch, 10. April 2013
tipnews
Bitte Greifvogel-Meldungen mit Bruthinweisen als „geschützte Beobachtung“ eingeben!
Als Konkurrenten um Jagdbeute und angebliche Gefahr für Haus- und Nutztiere, insbesondere Tauben und Geflügel, werden Greifvögel und Eulen seit Jahrhunderten von Menschen verfolgt. Auf Druck der Vogelschutzverbände wurde die Jagd auf Greifvögel in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zuerst eingeschränkt und angesichts dramatisch zurückgehender Bestände 1970 schließlich bundesweit ganz verboten. Heute haben sich die Bestände einiger Arten wie Wanderfalke und Sperber dank der Einführung einer ganzjährigen Schonzeit, dem Verbot von DDT und anderen gefährlichen Pestiziden sowie wirksamer Schutzmaßnahmen in den Brutgebieten wieder erholt. Andere Arten wie Schreiadler, Wespenbussard und Rotmilan sind weiterhin akut gefährdet und stehen auf der Roten Liste der in Deutschland gefährdeten Tierarten.
Obwohl alle Greifvogelarten seit den 1970er Jahren unter strengem Schutz stehen, werden alljährlich zahlreiche Fälle von illegaler Verfolgung bekannt. Da es sich hauptsächlich um Zufallsfunde handelt, ist nach kriminalistischer Erfahrung von einer hohen Dunkelziffer unentdeckter Taten auszugehen. Trotz strenger Schutzvorschriften ist die illegale Greifvogelverfolgung in Deutschland also nach wie vor ein gravierendes Problem. Greifvogelverfolgung ist eine Straftat und muss konsequent verfolgt werden.
Immer wieder werden in ganz Deutschland Greifvögel geschossen, gefangen, vergiftet, ausgehorstet, Bruten gestört oder gar Brutplätze beseitigt, obwohl Greifvögel gesetzlich geschützt sind und ihre Verfolgung eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollte.
Um durch öffentlich einsehbare Meldungen von Vogelbeobachtungen in ornitho dieser Verfolgung nicht noch Informationen zuzuspielen, möchten wir hiermit dazu aufrufen, Beobachtungen von Greifvögeln die auf ein Brutvorkommen hinweisen manuell zu schützen. Zwar gab es erfreulicher Weise bisher keine Anzeichen für einen Missbrauch derartiger Daten, wir möchten jedoch trotzdem entsprechende Vorkehrungen treffen. Jeder ornitho-Nutzer kann an dieser Stelle selbst etwas zum Schutz der Greifvögel beitragen!
Einige Arten sind derart sensibel oder gefährdet, dass ihre Beobachtungen während der Brutzeit automatisch durch das System geschützt werden – also nur für Personen mit erweiterten Rechten (wie Regionalkoordinatoren und Artspezialisten) einsehbar sind. Eine Übersicht über alle automatisch geschützten Arten und die Schutzzeiträume liefert diese Auflistung.
Viele Beobachtungen betreffen aber Vögel bei der Nahrungssuche abseits der Brutplätze oder gar Durchzügler und lassen sich daher ohne Gefahr von Datenmissbrauch öffentlich anzeigen. Von einem generellen Schutz aller Beobachtungen möchten wir daher gern bei so vielen Arten wie möglich absehen. Wir möchten Sie vielmehr als Melder darum bitten, Ihre Beobachtungen gewissenhaft selbst zu schützen, wenn diese auf ein Brutvorkommen hindeuten.
Schützen Sie bitte alle Beobachtungen von Greifvögeln, für die Sie einen Brutzeitcode der Kategorien B (Brutverdacht) oder C (Brutnachweis) vergeben!
Sie haben die Möglichkeit, eine Beobachtung manuell zu schützen, indem Sie bei der Eingabe der Daten in den optionalen Angaben das Feld „geschützte Beobachtung“ anklicken. Fotos zu diesen Beobachtungen werden ohne Beobachtungsort angegeben.
Weitere Informationen zum Thema Greifvogelverfolgung in Deutschland liefern die folgenden Links:
Viele Taubenzüchter und Jäger sehen in Greifvögeln wie dem Sperber unliebsame Konkurrenten.
Foto: Martin Grimm
eingestellt von Christopher König
Samstag, 6. April 2013
tipnews
Birdrace 2013 am 4. Mai: Machen Sie mit beim „Tag der Vogelartenvielfalt“!
In vier Wochen ist es wieder soweit: Am 4. Mai findet bereits zum 10. Mal das bundesweite Birdrace statt. Anmelden kann man sich seit heute (Link s.u.). Für alle, die noch nicht dabei waren: Entgegen der direkten Übersetzung „Vogelrennen“ rennen bei einem Birdrace nicht die Vögel, sondern die Beobachterinnen und Beobachter versuchen in Teams von 3–5 Personen innerhalb von 24 Std. so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Beobachtungsgebiet ist in der Regel ein (Land)Kreis; klare Grenzen sind v.a. bei mehreren Teams wichtig. Wer am Ende die meisten Arten entdeckt hat, hat gewonnen. Einen Preis gibt es dafür nicht, schon deshalb betrügt man letztendlich nur sich selbst, wenn man schummelt. Es ist also Ehrensache, dass man sich sportlich und fair verhält. Und dass der Schutz der Natur und insbesondere der Vogelwelt dabei an höchster Stelle steht, ist selbstverständlich und oberstes Gebot (weitere Regeln s.u.).
Begeisterung wecken und Artenvielfalt in die Öffentlichkeit tragen
An diesem Tag steht zweifelsohne das gemeinsame Beobachten mit Freunden und Bekannten im Mittelpunkt. Viele Teilnehmer/innen beginnen den Tag noch in der Nacht und legen des Fernglas erst ab, wenn es wieder dunkel ist. An keinem anderen Tag im Jahr beobachtet man so intensiv, so lange und in so vielen verschiedenen Lebensräumen. Für die meisten, die bereits einmal dabei waren, ist der erste Samstag im Mai deshalb ein weit im Voraus fest im Kalender vermerkter Tag. Seit der ersten Austragung 2004 mit 41 Teams stieg die Anzahl der Teilnehmer/innen von Jahr zu Jahr. Im vergangenen Jahr nahmen bereits 632 Beobachter/innen in 165 Teams aus (fast) allen Bundesländern teil. An keinem Tag im Jahr wird die Vielfalt in der Vogelwelt hierzulande deshalb genauer beobachtet: 292 Vogelarten waren es im vergangenen Jahr, beachtliche 163 davon entdeckte auch das Siegerteam. Der erste Samstag im Mai wurde somit schleichend zum inoffiziellen „Tag der Vogelartenvielfalt“.
Die Medien zeigten von Anfang an ein überraschend großes Interesse: Mehrfach schafften es Teams bis auf die Titelseiten von Tageszeitungen, und mehrere Radio- und Fernsehteams berichteten über den für Außenstehende durchaus etwas schräg anmutenden Wettbewerb. Mithilfe dieses großen medialen Interesses lassen sich somit Themen des Naturschutzes sehr gut in die Öffentlichkeit tragen, z.B. der Niedergang der Vogelartenvielfalt in der Agrarlandschaft.
Spendenrennen für ornitho
Im Jahr des ersten bundesweiten Birdraces wurde auch der Startschuss für den bundesweiten Brutvogelatlas ADEBAR gegeben. Gleichzeitig entstand die Idee, über das Birdrace Spenden für das bis dato auch finanziell ehrgeizigste avifaunistische Gemeinschaftsprojekt einzuwerben. Seither sind die Teams dazu aufgerufen (es ist aber keine Teilnahmevoraussetzung!), Spenden für ein jährlich festgelegtes Projekt zu sammeln.
Nachdem für sechs Jahre ADEBAR unterstützt wurde, flossen die Spenden seit 2010 in den Aufbau und nach dem Start in den Unterhalt, die Betreuung sowie die Weiterentwicklung von ornitho.de. Ornitho ist auch dieses Jahr wieder das Spendenprojekt. Wir hoffen, dass es gerade für begeisterte Nutzer/innen von ornitho.de ein zusätzlicher Ansporn ist, über die Teilnahme am Birdrace selbst zu diesem Gemeinschaftsprojekt beitragen zu können. Alle Unterstützer/innen der letzten Jahre sind unter „Unterstützung“ auf ornitho genannt.
Allen eine gute Vorbereitung bei hoffentlich bald frühlingshaften Bedingungen wünscht
das Birdrace-Team des DDA
Foto: Die „Angeliter Ornis" aus Schleswig-Holstein
eingestellt von Christopher König
Freitag, 5. April 2013
avinews
Schelladler Tõnn ist wieder unterwegs!
Bereits zum 10. Mal wird der besenderte Schelladler Tõnn in diesen Tagen voraussichtlich den deutschen Luftraum durchqueren. Jedes Jahr gibt er den deutschen Vogelbeobachterinnen und -beobachtern sowohl auf dem Wegzug in Richtung seines spanischen Winterquartiers als auch auf den Heimzug nach Nordeuropa die Chance... doch bislang hat ihn hierzulande noch niemand entdecken können. Er trägt deshalb mittlerweile auch den Spitznamen „Phantomadler“.
Exakt am selben Tag wie im letzten Jahr hat Tõnn diesmal am 26. März die spanische Mittelmeerküste verlassen. Auch seine bisher eingeschlagene Route deckt sich fast genau mit seinem Zugweg im Frühjahr 2012. Im letzten Jahr wählte er anfangs einen leichten Bogen durch das Binnenland über Saragossa und Toulouse, während er diesmal küstennah quer durch Katalonien geflogen ist. Ab Valence, südlich von Lyon, sind die beiden Strecken dann quasi identisch. Über Genf und Bern ging es weiter in Richtung Nordosten und damit der deutschen Grenze. Aktuell stammt Tõnns letzte Ortung vom 4.4. aus einem Wäldchen bei Münchwilen im Schweizer Kanton Aargau, nur rund 1 Kilometer südlich der Grenze. Vielleicht hält er sich also derzeit schon in Deutschland auf. Im letzten Jahr querte er Süddeutschland innerhalb von etwa zwei Tagen. Hält er sich weiter an seinen Kurs aus dem Vorjahr, so stehen vor allem entlang der Linie Bodensee-Ulm-Regensburg die Chancen gut. Im Vergleich zum letzten Jahr lässt es Tõnn allerdings bisher relativ ruhig angehen. So legte er in den letzten Tagen durchschnittlich nur knapp 150 Kilometer pro Tag zurück. Die derzeit noch eher winterlichen Verhältnisse in weiten Teilen Deutschlands werden ihn vermutlich nicht zu einem schnelleren Weiterzug animieren. Die Chancen könnten in diesem Jahr also etwas besser stehen.
Wir berichteten im vergangenen Herbst von Tõnns Geschwister Tore, einem ebenfalls besenderten Schelladler, der über Deutschland zog und im Rheindelta auch beobachtet wurde. Leider wurden Mitte Dezember 2012 aus der Schweiz letztmalig Signale seines Satellitensenders übertragen. Hoffen wir, dass einfach nur sein Sender defekt ist und er weiter unterwegs ist.
Bitte melden Sie Ihre Beobachtungen bei ornitho (und vergessen Sie bei ziehenden Vögeln nicht, Uhrzeit und Zugrichtung mit anzugeben!).
Der Winter 2012/13 zeichnete sich durch einen Wechsel aus kalten und milden Phasen, der geringsten Sonnenscheindauer seit Beginn der Aufzeichnungen sowie gebietsweise viel Regen und Schnee aus. Trotz oft nicht sehr einladender Bedingungen für Vogelbeobachtungstouren wurden von Dezember bis Februar über ornitho insgesamt mehr als 670.000 Beobachtungen gesammelt, die einen guten Überblick über das vogelkundliche Geschehen in den Wintermonaten 2012/13 geben. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Falke“ blicken wir auf die Monate Dezember bis Februar zurück.
Die auffälligsten Ereignisse waren der Einflug der Seidenschwänze, die vor allem im Osten und Süden häufiger beobachtet wurden als in den Vorjahren, sowie das überdurchschnittliche Auftreten von Samtenten im Binnenland. Daneben haben wir mit dem Singschwan einen typischen Wintergast etwas näher beleuchtet, bei dem erfreulich viele Melderinnen und Melder zwischen Jung- und Altvögeln differenzierten.
Den Beitrag „Vögel in Deutschland aktuell: Winter 2012/13“ können Sie hier als PDF herunterladen. Alle weiteren Beiträge finden Sie unter Publikationen und Auswertungen.
Das komplette Falke-Heft 04/2013 mit vielen weiteren Beiträgen, u.a. über das Zugverhalten von Kuckucken, den Einfluss von Katzen auf unsere Vogelwelt und die erfolgreiche Brut eines Uhupaares am Osnabrücker Dom, können Sie über die Internetseite von „Der Falke“ beziehen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von ornitho.de und ornitho.lu!