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Beobachtungen melden

Sicher haben Sie diesen wichtigen Menüpunkt bereits entdeckt. Bevor wir Ihnen die Dateneingabe praktisch und viele Tricks und Kniffe dazu erklären, wollen wir Ihnen einige für das Verständnis aller ornitho-Systeme essentielle Hintergründe erläutern:

  1. Ortsbezeichnungen: Rastermittelpunkte und Gebietsnamen
  2. Möglichkeiten der Dateneingabe: Einzelbeobachtungen und „Beobachtungslisten“

1. Ortsbezeichnungen in ornitho.de

In ornitho erhält jede Beobachtung direkt bei der Eingabe über die Karte automatisch geographische Koordinaten. Jede Beobachtung sollte aber auch eine Ortsbezeichnung tragen, um sie auch ohne aufwändige technische Hilfsmittel wie etwa mit einem Geographischen Informationssystem (GIS) auswerten zu können. Ebenso können andere Beobachter alleine mit Koordinaten nur wenig anfangen. Alle Beobachtungen in ornitho werden daher immer mit einer Ortsbezeichnung verknüpft.

Zwei Typen von Ortsbezeichnungen werden in ornitho.de unterschieden:

1. Rastermittelpunkte (blaue Punkte)

Das gesamte ornitho.de-Gebiet wird vollständig durch ein Raster aus halben Minutenfeldern abgedeckt, die automatisch benannt sind. Dieses Netz ist vollständig kompatibel mit dem Raster der Topographischen Karten 1:25.000 (TK25), das u.a. Grundlage des Atlas Deutscher Brutvogelarten und vielen weiteren Atlanten ist. Die Größe der Rasterfelder beträgt etwa 1 km² (abhängig von der geogr. Lage in Deutschland).

2. Gebietsnamen (gelbe Punkte)

Gebietsnamen werden dort eingefügt, wo präzisere Ortsbezeichnungen als jene über die Rastermittelpunkte gewünscht sind. Es handelt sich hierbei in erster Linie um räumlich klar definierte Gebiete, z.B. Seen oder Wälder oder Teilgebiete von diesen.

Die Vergabe neuer Gebietsnamen und die Änderung der Namen der automatisch benannten Rastermittelpunkte liegen in den Händen von Regionalkoordinatoren. Damit ist sichergestellt, dass von allen Beobachtern einheitliche Ortsbezeichnungen verwendet werden. Vorbei sind Zeiten, in denen man vor Erstellung eines Jahresberichts erst einmal unterschiedliche Schreibweisen von Ortsbezeichnungen vereinheitlichen musste.

Falls Sie Gebietsnamen vermissen oder eine Ortsbezeichnung geändert werden sollte, wenden Sie sich bitte an den zuständigen Regionalkoordinator.

https://cdnfiles2.biolovision.net/www.ornitho.de/userfiles/infoblaetter/Anleitungen/ortsbezhiltrup.jpg

Beispiel für Ortsbezeichnungen in ornitho.de mit Mittelpunkten des Rasters aus halben Minutenfeldern (blau) und ergänzenden Gebietsnamen (gelb), wo spezifischere Ortsbezeichnungen gewünscht sind (wie hier bei einigen Wäldern oder Gewässern).

 

2. Dateneingabe (Hintergrund): Einzelbeobachtungen oder Beobachtungsliste?

In ornitho.de gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, Beobachtungen zu melden:

  1. Meldung ausgewählter einzelner, einem interessant erscheinender Beobachtungen, d.h. die Übermittlung von subjektiv ausgewählten Beobachtungen,
  2. Meldung aller während eines Beobachtungsgangs in einem Gebiet festgestellten Arten, d.h. eine systematische (und damit wertvollere), aber auch aufwändigere Art der Datenübermittlung.

Beide haben ihren Wert, bezüglich der Verwendbarkeit der Daten gibt es jedoch Unterschiede, die kurz erläutert werden sollen, bevor es dann in die Praxis geht.

Einzelbeobachtungen

Diese Art der Datenübermittlung entspricht der für viele gewohnten Meldung von Beobachtungen, z.B. für avifaunistische Jahresberichte. Es handelt es sich dabei um eine Auswahl an subjektiv interessant erscheinenden, oft einzelnen Beobachtungen, die gemeldet werden: Man hört beim Zeitungslesen im Garten den ersten Zilpzalp des Jahres, man zählt einen ziehenden Trupp Kraniche, man steht an einem Gewässer und notiert 3 Kolbenenten, 2 Flussuferläufer, 1 Trauerseeschwalbe sowie 450 Reiherenten, weil einem der große Trupp auffällt.

Einzelbeobachtungen kann man wiederum auf zwei unterschiedliche Weisen eintragen:

  1. Punktgenaue Eintragung einzelner Beobachtungen („Beobachtung mit exakter Lokalisierung anfügen“)
    Diese Art der Meldung wird man immer dann wählen, wenn eine Beobachtung auf einer Karte verortet werden kann, d.h. auch ein Ortsbezug vorhanden ist.

    Beispiele: Sie haben einen balzenden Wespenbussard über einem Wald beobachtet oder einen Raubwürger auf einer Warte sitzen sehen, Sie haben zwei Mornellregenpfeifer auf einem Acker entdeckt, Sie haben einen rastenden Trupp Graugänse gezählt, sie haben einen Brutplatz / eine Brutkolonie einer Art entdeckt usw. Jede einzelne Beobachtung erhält individuelle Koordinaten.
     
  2. Eintragung einzelner Beobachtungen für ein Gebiet („Beobachtungen für diesen Ort anfügen“)
    Diese Art der Meldung wird man insbesondere dann wählen, wenn man mehrere Beobachtungen in einem Gebiet gemacht hat und es wenig sinnvoll ist, die Beobachtungen einzeln zu verorten (mitunter auch kaum möglich). Beispiel: Sie haben auf einem See 8 Schnatter-, 180 Reiher-, 60 Tafel- und 17 Schellenten sowie 12 Haubentaucher, 1 Ohrentaucher und 32 Kormorane gezählt. In diesem Falle wählen Sie in der Regel den gelben Punkt mit dem Gebietsnamen aus und tragen alle Beobachtungen für dieses Gebiet ein. Alle Beobachtungen erhalten dann dieselben Koordinaten.

Besonders bei (jahreszeitlich) eher seltenen Arten, die für viele Beobachter interessant erscheinen, erhält man auch über Einzelbeobachtungen ein sehr präzises Bild des Auftretens, der Ankunft oder des Durchzugs. 

 

Beobachtungslisten: die besonders wertvollen Daten

Bei einer „Beobachtungsliste“ handelt es sich um eine Checkliste, in die man alle Arten einträgt, die bei einem Beobachtungsgang in einem Gebiet entdeckt wurden. Und genau das macht die Daten von Beobachtungslisten besonders wertvoll: Da alle angetroffenen Arten notiert werden, kann der Rückschluss gezogen werden, dass alle anderen Arten nicht beobachtet wurden (dass sie evtl. anwesend waren, aber nicht entdeckt wurden, ist ein anderes Problem, um das sich aber Statistiker kümmern können). Die Daten von Tagesblättern bilden die Basis für realistische Darstellungen des jahreszeitlichen Auftretens.

Füllen Sie daher Beobachtungslisten aus, so oft Sie können! Genauere Erläuterungen zu den Vorteilen der Nutzung von Beobachtungslisten sowie zur praktischen Anwendung finden Sie unter "Beobachtungslisten-Funktion".



 

Biolovision Sàrl (Switzerland), 2003-2024