Intermediäre (Trauer)Bachstelzen
Die Bachstelze gehört mit 475.000 bis 680.000 Paaren zu den sehr häufigen und in ganz Deutschland verbreiteten Arten. Die Nominatform ist Brutvogel im Großteil Europas, wird in Großbritannien und Irland jedoch durch die Trauerbachstelze (Unterart yarrellii) ersetzt. Letztere brütet auch sehr selten und teilweise in Mischpaaren mit „unseren“ Bachstelzen auf Helgoland und an der deutschen Nordseeküste. Die Bestimmung von Trauerbachstelzen und insbesondere intermediär gefärbten Vögeln bereitet jedoch große Schwierigkeiten. Wir möchten mit diesem Menü einerseits auf die Problematik hinweisen und darüber hinaus Vorgaben geben, wie die unterschiedlich gefärbten Bachstelzen bestmöglich in ornitho.de gemeldet werden sollten.
Noch relativ einfach gestaltet sich die Bestimmung adulter Trauerbachstelzen-Männchen. Diese fallen durch eine insgesamt sehr schwarz-weiße Färbung auf. Weibchen und jüngere Vögel sind hingegen weniger auffällig. Die besten Bestimmungsmerkmale von Trauerbachstelzen sind der schwarze Bürzel (bei Bachstelzen höchstens dunkelgrau mit lediglich ganz schwarzen Oberschwanzdecken), die rußgraue (Weibchen und jüngere Männchen) bis kohlschwarze Oberseite (ältere Männchen) und dunkelgraue bis schwärzliche Flanken. Vom Ruf unterscheiden sich die beiden Arten nicht.
Jungvögel sind auch nach der Meinung von Experten oftmals nicht zu unterscheiden. Zwar dienen die sehr dunklen Färbungen von Bürzel und Flanken sowie der Kopfplatte und des Nackens als gutes Indiz, nur ganz typisch gefärbte Vögel können aber anhand dieser wirklich sicher bestimmt werden. Oft zeigen junge Trauerbachstelzen ähnlich helle Flanken wie Bachstelzen.
März und April sind die Monate, in denen hierzulande (und auch in den benachbarten Niederlanden die meisten Trauerbachstelzen entdeckt werden. Mit ihrem Auftreten ist vor allem im Bereich der Nordseeküste zu rechnen. Doch auch im Binnenland gelingen immer wieder Nachweise sicherer Trauerbachstelzen sowie vor allem von intermediär gefärbten Individuen. Machen Sie wenn möglich Belegfotos dieser Vögel. Wichtig sind dabei vor allem die oben genannten Gefiederbereiche, die für eine Differenzierung der Taxa herangezogen werden können.
Dateneingabe in ornitho.de
Die „grauen Stelzen“ sollten in ornitho.de künftig möglichst wie folgt erfasst werden:
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„Bachstelze“ = Vögel der Nominatform, z.B. heimische Brutvögel
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„Bachstelze_x_Trauerbachstelze“ = intermediär gefärbte Vögel, die sich nach gängiger Bestimmungsliteratur weder der Nominatform noch der Unterart yarrellii zuordnen lassen. Ob es sich dabei tatsächlich um Hybriden handelt oder Individuen am äußeren Rand der Variation einer der beiden Taxa ist bislang ungeklärt. So gemeldet werden sollten jedoch nur Individuen, bei denen begründeter Verdacht auf Beteiligung einer Trauerbachstelze besteht.
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„Trauerbachstelze“ = Vögel, die sich phänotypisch der Unterart yarrellii zuordnen lassen.
Sollten Sie Mischpaare von Bachstelzen mit Trauerbachstelzen oder intermediären Vögeln entdeckten, melden Sie diese bitte wie folgt:
Geben Sie die Paare unbedingt als einen Datensatz ein! Wählen Sie bei Beteiligung einer Trauerbachstelze bitte dieses seltene Taxon. Sobald ein Partner nicht sicher als Bach- oder Trauerbachstelze bestimmt werden kann, sollte als Art "Bach-_x_Trauerbachstelze" gewählt werden. Dies vereinfacht die Auswertung der Daten und dass einzelne Bachstelzen dadurch einem falschen Taxon zugeordnet werden ist zu vernachlässigen. Bitte verorten Sie die Paare möglichst punktgenau und geben Sie im Bemerkungsfeld die Bestimmung der zwei Partner und ggf. weitere Kommentare an. Bitte vergessen Sie nicht, einen passenden Brutzeitcode zu vergeben!
Weitere Informationen:
Intermediäre Vögel / Hybriden:
Trauerbachstelzen:
Die Flankenfärbung kann bei Trauerbachstelzen von ausgeprägt schwarz bis nahezu fehlend variieren.
Fotos: T. Jensen, J. Dierschke, S. Pfefferli.
Die schwarze Mantelfärbung ist bei Männchen (links) sehr auffällig. Weibchen (rechts) sind insgesamt unscheinbarer gefäbrt.
Fotos: H. Habke, J. Voss.
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